Tina von Jakubowski

Yin & Yang Yoga im Frühling

Veröffentlicht von Tina von Jakubowski | 2. April 2023

Kursplan und Workshops im Yoga Individual Aachen

Zaghaft kündigt sich der Frühling in Form von Krokussen und Narzissen in der Natur an. Wärmerer Wind und Regen zeugen von der Veränderung im Außen ebenso wie die länger werdenden Tage. Bewusst oder unbewusst reagieren wir darauf. Oftmals ist zu dieser Zeit wieder mehr Energie für neue Pläne oder Bewegung im Freien da. In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) ist es die Zeit des Holzelements und damit der Meridiane Leber und Gallenblase.

Yoga für den Funktionskreis Leber und Gallenblase

Die Elementelehre der TCM unterscheidet sich von den vier Elementen, die wir regulär benennen. Statt Feuer, Wasser, Luft und Erde finden sich dort Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Diese Elemente beruhen auf Beobachtungen der Natur. Bereits vor vielen tausenden von Jahren wurden die Qualitäten dieser Elemente auf den menschlichen Körper bezogen. Und somit wurde ein Baustein der TCM begründet.

Zu jedem Element gehören zwei bis vier Meridiane, durch die Qi, unsere Vitalkraft, fließt. Die Meridiane tragen oftmals die Namen von Organen. Dennoch ist ihre Bedeutung von der der tatsächlichen Körperorgane zu unterscheiden. Daher sprechen wir zur Abgrenzung von Funktionskreisen.

Der Körper im Zeichen des Holzelementes

Im Funktionskreis Leber und Gallenblase ist die Leber – zumindest für die Yogapraxis – das wichtigere Organ. Die Aufgabe des Lebermeridians ist vor allem die Regelung eines gleichmäßigen Qi-Flusses im Körper. Aber auch Blutspeicherung und Regulation des weiblichen Zyklus fallen in diesen Funktionskreis. Ebenfalls interessant für unsere Yogapraxis ist, dass die Leber eine entscheidende Rolle in der Verdauung und Entgiftung des Körpers spielt. Dem Gallenblasenmeridian ordnet man dagegen beispielsweise die Aufgabe zu, Nährstoffe im Körper sinnvoll zu verteilen und die Verdauungssäfte zu kontrollieren.

Allgemein regiert das Holzelement unsere Sehnen und Bänder und unseren Sehsinn.

Eigenschaften des Holzelements

Um die feinstofflicheren Eigenschaften von Leber- und Gallenblasenmeridian zu verstehen, schaut man sich am besten die Natur an. Dort finden wir im Frühling wieder Wachstum und Aufblühen für einen neuen Jahreszyklus. Diese sind gleichzusetzen mit unserer Energie für neue Pläne, Visionen und sinnhaftes Handeln.

Ist unser Leber Qi in guter Balance sind wir klar im Geist, entscheidungsstark und handeln vorausschauend. Gleichzeitig sind wir aber auch anpassungsfähig wie das Holz der Bäume selbst bei Wind, Sonne und Regen. Hieraus entsteht auch die Qualität der Stressresilienz.

Anzeichen für Leber Qi Stagnation

Eine Dysbalance im Holzelement zeigt sich an Schlafstörungen, stressbedingten Magen-Darm-Beschwerden und Zyklusbeschwerden bzw. Hormondysbalancen. Auch Steifheit in den Gelenken gehört zu körperlichen Symptomen. Mental und emotional stellen wir vielleicht Entscheidungsschwäche fest. Vor allem aber läuft uns die sprichwörtliche Laus über die Leber. Von Ärger, Ungeduld, Frust und Wut bis hin zu Erschöpfung reichen die mental-emotionalen Tiefs.

Ausgleich für das Holzelement

Yoga, Ernährung und Lebensstil sind mögliche Unterstützer bei Leber Qi Stagnation. Ebenso können sie uns im Frühling helfen, unsere innere Balance zu erhalten. Tipps für Ernährung und Yin & Yang Yoga im Frühjahr findest Du in den nächsten Absätzen.

Generell gilt jedoch, dass diese Aspekte allein nicht als therapeutisch oder kurativ eingesetzt werden können. Es empfiehlt sich immer mit medizinischem Fachpersonal zusammenzuarbeiten.

Tipps für die Ernährung im Frühling

Die Leber möchte gerne gekühlt und beruhigt werden. Daher gilt es erhitzende Speisen und Getränke zu reduzieren. Hierzu gehören die üblichen Verdächtigen wie Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol, scharfe Speisen und Frittiertes, Gebackenes und Gebratenes. Gedünstete Gemüsezubereitungen sind eine Alternative. Ebenso gehören Fisch, Reis, Kartoffeln und Salate sowie Suppen mit hohem Wasseranteil zu diesem Element. Der Geschmack des Frühlings ist in der TCM sauer. Deshalb sollte nun auch mal eine Artischocke, ein Löwenzahn oder ein guter Essig auf den Teller.

In Form von Kräutern können wir auf Pfefferminze, Kümmel, Ringelblume, Mariendistel und Löwenzahn zurückgreifen. Diese lassen sich vor allem als Tee oder über das Essen gestreut genießen.

Yin & Yang Yoga im Frühjahr

Während der Lebermeridian an der Beininnenseite und über den Bauch verläuft, zieht sich der Gallenblasenmeridian über den kompletten Seitkörper. Yogasequenzen dürfen nun also Dehnungen und Kräftigungen dieser Bereiche enthalten. Auch für die Verdauung können wir in Form von Twists etwas tun. Um Stress zu reduzieren eignen sich Atemtechniken und Meditationen aus dem Yoga.

Da der Sehsinn zum Holzelement gehört, eröffnet sich eine ganze Bandbreite an Möglichkeiten mit den Drishtis (Fokuspunkten), aber auch mit Traktat (Augenreinigung) oder Lichtmeditationen im Yang Bereich zu arbeiten. Für die Yin Praxis lohnt es sich, die Augen auch einmal zu schließen oder mit einem weicheren Blick zu praktizieren.

Wenn Du möchtest, lade ich Dich zu einer 25-minütigen Praxis YouTube Video Yin Yoga im Frühling mit mir ein: